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Kategorie: Alte Forum-Beiträge
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Abgeschickt von Nicole am 29 April, 2010 um 21:46:53

Hallo,

ich habe vor 2 Jahren einen viralen Leberinfekt gehabt und seitdem immer wieder Probleme mit erhöhten Leberwerten, die sich durch Gelenkbeschwerden deutlich machen. Nun hat meine Hausärztin mich darauf hingewiesen, dass diese Beschwerden mit meiner Thalassämie in Zusammenhang stehen können.

Kann mir jemand aus gleicher Erfahrung berichten und mir Hilfestellung geben? Zu dem wurde auch Gallengriess festgestellt. Steht das evtl. auch im Zusammenhang?

Ich bin ein sehr aktiver Mensch aber durch ständige Müdigkeit geprägt, sodass ich meine von mir gewollte Leistung nicht erbringen kann.

Vielen Dank im Voraus:-)

 

Abgeschickt von Jürgen M. Beith am 02 Mai, 2010 um 19:11:37

Antwort auf: Thalassämia minor und Gelenkbeschwerden von Nicole am 29 April, 2010 um 21:46:53:

Hallo Nicole,

das, was Sie schildern, ist für mich wieder einmal ein Beispiel dafür, wie wenig von der Aussage zu halten ist: "Mit Thalassämie Minor kann man gut leben, sie ist auch nicht behandlungspflichtig."
Aber sie ist eben wegen der möglichen Begleitkrankheiten vorsorgepflichtig!
Professor Guido Lucarelli von IME Foundation - Mediterranean Institute of Hematology in Rom ordnet zusammen mit seinen forschenden Kollegen rheumatische Erkrankungen durchaus in die Gruppe der möglichen Begleiterkrankungen der Thalassämie ein.
Selber weiß ich von einer ganzen Reihe von Thalassämie-Minor-Betroffenen weltweit, dass diese ähnliche Probleme mit Gelenkentzündungen oder rheumatischen Beschwerden haben.
Vielleicht kann Ihre Ärztin ja mal Kontakt zu Kollegen einer Rheumaklinik aufnehmen, die ich leider hier nicht namentlich empfehlen darf. Die Kliniken lassen sich mit der Suchfunktion von google sehr gut finden.

Auch die Leber- bzw. Galenbeschwerden können einen Zusammenhang zur Thalassämie haben. Gegen die Müdigkeit und Leistungsminderung können sie nur bedingt mit moderatem Ausdauersport etwas tun. Dabei sollte aber Gehen im Wandertempo der Vorzug vor Joggen gegeben werden.
Vielleicht berichten sie ja gelegentlich, wie es Ihnen weiter ergangen ist und ergeht. Weitergehende Fragen beantworte ich auch gerne unter der angegebenen E-Mail-Adresse.

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen möglichst bald eine Möglichkeit, dass Ihre Beschwerden gelindert werden können.

Jürgen M. Beith